Durch Kreuzbrassen wird ein aufgestopptes Schiff stabil in den Wind gelegt und verhindert, dass es wieder Fahrt aufnimmt.

Zum Aufstoppen des Schiffs unter Segeln muss zunächst Fahrt aus dem Schiff genommen werden. Dazu werden das Fock- sowie das Großsegel aufgegeit. Anschließend werden die Toppen überkreuz gebrasst. Dazu wird der Großtopp gegen den Wind auf den vierten Konten rund gebrasst. Um das Schiff auszubalancieren, wird der Besan mittschiffs geholt und gesetzte Vorsegel, soweit erforderlich, geborgen. Zur Stabilisierung der Schiffslage muss das Ruder etwas nach Luv gelegt werden.

Da der Großtopp beim Backbrassen gegen den Wind geholt werden muss, sind die Brassen entsprechend zu besetzen.

Durch die Segelstellung wird erreicht, dass der Vortopp trägt und der Großtopp back steht. Die Kräfte an beiden Toppen heben sich fast auf. Die nötige Balance erhält das Schiff durch den Mittschiffs stehenden Besan und den noch gesetzten Vorsegeln. Das Schiff macht dabei keine Fahrt mehr und treibt stabil vor dem Wind nach Lee .

Wahrschau: Beim klassischen Kreuzbrassen wird wie oben beschrieben der Großtopp rund gebrasst. Der Grund ist, dass die Großstagen unter einem güstigeren Winkel zum Mast geführt werden und so die durch die backstehenden Segel auftretenden Lasten besser abtragen können. Da aber das Kreuzbrassen häufig gemeinsam mit einem Bootsmanöver durchgeführt wird, zum Beispiel im Rahmen eines „Person-über-Bord“-Manövers. Da sich aber die Manöverstationen der Großtoppbrassen häufig im Arbeitsbereich der Boote befinden, würden sich die beiden Crews gegenseitig behindern. Um dies zu umgehen empfiehlt es sich stattdessen den Vortopp rund zu brassen. Hinsichtlich der sicheren und ruhigen Lage des beigedrehten Schiffes ergibt sich dabei kein Unterschied.

Mehr dazu auf Seite 142 "Rumpf und Rigg".

 

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