Insbesondere auf See treten im wesentlichen zwei Gewitterarten auf: Das Front- und das Luftmassengewitter. Aber anders als landläufig angenommen, besteht für ein Segelfahrzeug bei einem Gewitter die größte Gefahr nicht im Blitzschlag, sondern in den bei Gewittern auftretenden orkanartigen Böen aus wechselnden Richtungen.
Der Blitzschlag stellt zwar auch eine Gefahr dar, da das Fahrzeug jedoch einen faradayschen Käfig bildet, besteht keine Gefahr des elektrischen Schlages sondern die Gefahr, dass durch die Hitzeentwicklung des Blitzes, Teile des Riggs in Brand geraten. Mit geeigneten Blitzschutzmaßnahmen lässt sich diese Gefahr vermindern.
Weitere Gefahren für die Seefahrt bei einem Gewitter sind die Sichtminderung, durch starke Niederschläge und Gischt (Kollisionsgefahr), und der durch die Böen angefachte Seegang, welcher wiederum durch sich rasch ändernde Windrichtungen auch Kreuzseen beinhalten kann.
- Frontgewitter entstehen vor allem vor oder an Kaltfronten, wenn sich kalte Luftmassen von hinten unter die vor ihr liegende Warmluft schiebt und diese aktiv anhebt. Durch Reibung innerhalb der aufsteigenden Luft entstehen die Gewitterzellen vor oder an der Front.
- Luftmassengewitter entstehen, wenn feuchtwarme Luftmassen besonders schnell aufsteigen. Durch den schnellen Aufstieg entsteht Reibung, die zur Bildung von Gewitterzellen führt.
Man kann aufziehende Gewitter daran frühzeitig erkennen, dass
- sich mächtige, turmartige Haufenwolken bilden,
- der Wind abflaut und aus einer anderer Richtung kommend wieder auffrischt,
- die Luft beginnt abzukühlen
auffallende Störgeräusche im Mittelwellenfunk zu hören sind.
Mehr dazu auf Seite 188 "Rumpf und Rigg".
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